Muswiese

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Sammlung von Muswiesen-Splittern aus dem Hohenloher Tagblatt von haz, sebu, erz und bes...

Spieglein, Spieglein an der Wand...

...welches ist das schönste Fest im Land? Ach, was sagen wir: Welches ist das schönste Fest auf der ganzen Welt? Die Muswiese! Denn sie ist so vielfältig wie die Muster der Kittelschürzen, die hier angeboten werden. Da, wo Menschen lederbehost in großen Zelten tanzen, mögen sie sagen: Ach, das ist doch hinter den sieben Bergen! Aber die Liebhaber dieses Jahrmarkts wissen es besser - und fühlen sich auf der Muswiese wie im Märchen. Freilich mit besserem Ausgang: In Musdorf reichen keine bösen Schwiegermütter vergiftete Äpfel, sondern nette Bauern dampfende Schlachtplatten. Den Traumprinz können Hohenloher Schneewittchen trotzdem finden. Spätestens am Leddichedooch. (sebu)

Horch amoal her

Uff dr Muswies hat jeder sein eichene Kosmos: Di aane kumme goar net raus aus de Maschine, die andere hocke n gschloochene Dooch hinter ihrne Bierhumpe in dr Wertschaft - und die ploachde Leit vo klaane Kind misse all bott oum Karussell rumstenne. Wi i. Ja, ja, a weng Outeilnhame is doa oubroacht, liawi Leser! Doa is a Haue und Steche um die beschte Plätz ougsocht, sooch i eich! Und noa dräebt`s si und dräebt`s si und dräebt`s si. Ach. S Guate is, dass i mit meim Schicksal net allaa bin. Dia, wu mer frieaher ou dr Bar troffe hat, stenne etz ah am Karussell. Viellicht sellt mer aafach amoal n Asbach-Spender ou des Foahrgschäft nouhänge.

Muswiesen-Kur

Jeder Hohenloher weiß, dass die Muswiese heilende Kräfte besitzt: Hier schlagen die Herzen höher, hier werden traurige Seelen wieder fröhlich. Offenbar vermag der Jahrmarkt aber auch Linderung bei Rückenschmerzen zu verschaffen, wie die Heilpraktikerin Heidegret Mayer aus Gerabronn erfuhr: Einer ihrer Patienten erklärte unlängst, dass er demnächt eine Kur antreten werde - und zwar in "Bad Musdorf". Mit Sicherheit konnte dem Manne geholfen werden.

Sonderanfertigung

Eigens für die Muswiesen-Wirtschaft Frauhammer hat der Creglinger Backofen-Hersteller Manz einen Kuchenteiler hergestellt. Die Sonderanfertigung ermöglicht es, einen rechteckigen Kuchen in 16 genau gleich große Stücke enzuteilen. Möglicherweise geht das Gerät in Serie - dann soll es Muswiesenteiler heißen.

Auto-Schwund

Selbst ein privater Fuhrpark mit vier Automobilen reicht nicht mehr aus: Diese Erfahrung machte ein vielfacher Vater aus einer Gemeinde nahe Rot am See, dem die Sprösslinge nach und nach sämtliche fahrbaren Untersätze auf die Muswiese entführten und die Autos dann aus Promille-Gründen vernünftigerweise dort stehen ließen. Dem Herren des Hauses blieb zur Heimholung eines dringend bedürftigen Gefährts in aller Herrgottsfrühe nur ein brummend zurückgelegter Fußmarsch gen Musdorf übrig.

Hohenloher sind halt Menschenfreunde

Diese Erfahrung machte ein Autofahrer, der mit seinem Wagen heillos im Musdorfer Morast feststeckte. Hilfe suchte er auf dem nahen Bauernhof von Gerhard Uhl. Weil der Muswiesen-Wirt aber alle Hände voll zu tun hatte, drückte er dem unbekannten Mann kurzerhand (und mit Gottvertrauen) den Schlüssel für seinen Bulldog in die Hand. Nach 45 Minuten stand der spontan augeliehene Traktor wieder auf dem Hof.

Wussten Sie`s?

Auf der Muswiese kann man in der Zeit zurückreisen. Wer schon immer Gribbl ist, sieht, was er als Kind gesehen hat, riecht, was er als Kind gerochen hat, schmeckt, was er als Kind geschmeckt hat. So ging`s auch dem Autor dieser Zeilen, als er sich am Sonntag noch etwas malad mit Mutter und Vater gen Musdorf aufmachte. Gut, dass Mama immer noch weiß, was gut für ihn ist: "Ein Kinderschnitzel und ein Spezi", sagte sie zur Bedienung und zeigte auf den schwachen Buben. Wie früher.

In aller Herrgotts-Sonntagsfrüh...

...herrschte rund um die Weinstube Pietz große Aufregung. Der Anführer der Putzkolonne hatte den Schlüssel für die Wirtschaft verloren, auch die Kaffeedamen und Senior-Wirtin Erika Lutz-Pietz kamen nicht hinein. Die schlummernde Familie bekam nichts mit - und die ersten Frühstücksgäste rückten an. Letztlich halfen Bauhof-Mitarbeiter mit einer Leiter aus. Sie weckten den Pietz-Enkel im zweiten Stock per Fensterklopfen.

Es gibt sicher...

...Orte auf der Welt, an denen Vegetarier lieber sind als in der Küche einer Muswiesenwirtschaft, wo der Duft von warmer Blut- und Leberwurst die Nase von früh bis spät umschmeichelt. Aber was will man machen, wenn man neuerdings mit dem Sohn eines Musdorfers Wirts liiert ist und jede helfende Hand gebraucht wird? In diesem Fall hat die Schwiegertochter in spe nach fünf Jahren Fleisch-Abstinenz letztlich zum Schnitzel gegriffen. Ihr Urteil: "Superlecker!"

"Blut-Spatz" - das ist nicht etwa ein Psychoschocker von Alfred Hitchkock oder das neue Lied der Rocker von "Rammstein", sondern die unschuldige Aufschrift auf einem Bestellbon der Muswiesenwirtschaft Uhl. Ein kulinarischer unerschrockener Gribbl hatte das martialische Mahl bestellt - Spätzle mit Blutwurst, die Hohenloher Antwort auf Spaghetti Bolognese sozusagen. Schmeckt übrigens einwandfrei. Die Blutspatzen pfeifen`s von den Dächern: Das Gericht hat das Zeug zum Klassiker für Freunde des bodenständigen Genusses.

Kairo, Musdorf und wieder zurück

Wer die Muswiese liebt, der nimmt - wenn`s denn sein muss - auch allerhand Strapazen auf sich, um sie erleben zu dürfen. Julia Reinhardt zum Beispiel, die in der ägyptischen Hauptstadt Kairo an einer deutschen Schule unterrichtet, flog am Donnerstagabend Richtung Hohenloher Heimat, verbrachte das Wochenende auf dem Jahrmarkt und machte sich am Sonntagabend wieder auf den Weg zurück nach Nordarfrika. Da ist es zwar heiß, aber das Herz kann halt nur die Muswiese wärmen.

Hoch her ging`s am Muswiesendonnerstag...

...im Pressler, wo der Spielbacher Bierlieferant und urwüchsige Brauer Fritz Unbehauen bis in den späten Abendstunden seine Sprüche zum besten gab und einige Runden schmiß: "Heit hemmer moal widder Muswiese gfeiert, wie vor dreißich Joahr", meinte er beglückt, als er mit "0,3 Promille" mit seinem Troß den Heimweg nach Spielbach antrat. Die äußerst unübliche lange Muswiesentour entschuldigte der Spätheimkehrer bei seiner Frau damit, dass er wegen eines Defekts drei Stunden lang im Riesenrad gehockt sei.